Elternkreis
Rottweil · Villingen-Schwenningen · Tuttlingen
für suchtgefährdete und suchtkranke
Töchter und Söhne
Herzlich Willkommen liebe Besucher, Eltern und Betroffene,
auf unserer Homepage des Elternkreises für suchtgefährdete und suchtkranke Töchter und Söhne. Hier finden Eltern, Angehörige und Geschwisterkinder zum Thema Suchtkrankheiten mehr Klarheit.
Wir aus dem Raum Rottweil, Villingen-Schwenningen und Tuttlingen und deren Randgemeinden sind Angehörige mit demselben Problem. Bei uns sind sie herzlich willkommen. Wir fangen sie auf und geben Ihnen Halt.
Mit Suchtkrankheiten wie Alkoholsucht, Drogensucht, Medikamente, Spiel- und Internetsucht etc. ist es erforderlich in Austausch mit Gleichbetroffenen zu gehen. Dabei werden Gespräche im Vertrauen geführt und Diskretion und Anonymität bewahren wir.
Eltern und Angehörige sind oft in einer verzweifelten Lage. Leben auch Sie mit Süchtigen und Suchtgefährdeten zusammen? Sind Sie hautpsächlich Betroffen und benötigen Hilfe? Dabei spielt es keine Rolle ob Sie Eltern, Angehörige oder Geschwisterkinder sind. Bei uns kann Ihnen geholfen werden.
Schritte
die wir im Leben
gehen -
müssen wir nicht
alleine gehen.
Schieben Sie es nicht auf die Pubertät! Schauen Sie nicht weg denn Ihr Kind braucht Sie in dieser besonderen Lebensphase. Die Entwicklung zum jungen Erwachsenen sollte in dieser wichtigen Phase durch Drogen nicht gestört werden.
Jugendliche probieren gerne aus und was „Kumpels“ tun ist interessant. Heute wird angenommen dass jedes zweite Kind sehr früh Drogen, Alkohol, falsche Medikamente usw. schon einmal konsumiert hat. Die Entwicklung des Jugendlichen eigene, richtige Entscheidungen zu treffen wird gestört. Misserfolge und Frust werden durch Suchtmittel verdrängt. Nimmt der Konsum ihres Kindes zu, sind Ihre ersten Schritte zur Hilfe wichtig. Denn Ihr Kind entzieht sich der Realität.
Um hier eine richtige Einschätzung der Situation zu bekommen werden in Selbsthilfegruppen Erfahrungen ausgetauscht.
Stärke und Mut mit diesen ersten Schritten finden Sie auf diesem Weg. „Überwinden Sie Ihre Scham“.
Sie finden Stärke und Mut und alles was Sie benötigen.
Ein erster Schritt wäre, dass Sie Ihre Scham und Hilflosigkeit überwinden und Sie eine Selbsthilfegruppe aufsuchen. Es wird sich für Sie, für Ihr Kind und Ihre Familie lohnen!
Verändert sich ihr Kind negativ?
Kann das nicht nur Pubertät sein. Schon frühe Anzeichen die Sie bemerken können hilfreich sein einer langfristigen Suchtproblematik vorzubeugen. Denn konsumieren fängt inzwischen schon im Schulalter an. Sie erkennen dies an folgendem Verhalten:
- Freundschaften verändern sich (Alte Freunde sind nicht mehr wichtig)
- Kommunikation wird schwierig
- Agressives Verhalten (alles geht schief „kriegt nichts mehr auf die Kette“)
- Versprechen werden verschoben und dann nicht eingehalten.
- Schule, Ausbildung, Beruf und der Verein werden vernachlässig
- Zieht sich von Familienmitgliedern zurück.
- Achtlos in Bezug auf Körperpflege
- Die Nacht wird zum Tag (schläft tagsüber)
- Rote oder glasige Augen.
Auch ich wurde von der Situation eingeholt !
Denn mein Kind veränderte sich. Was früher kein Problem war wurde schwierig. Nichts klappte mehr. Unruhe viel mir auf.
- Ich dachte die Beratungsstelle ist nur für Süchtige.
- Ich dachte für Betroffene gibt es nichts.
- Meine Unsicherheit zu meinem Kind wurde stärker.
- Ohnmächtig mußte ich zuschauen.
- Ärger über den Konsum und dessen Auswirkungen.
- Wochenlang kein Kontakt zu meinem Kind.
- Sorgen machten mich sehr traurig.
- Wie ist das mit dem dealen?
- Mein Kind konsumiert alles und hört nicht auf.
- Was mache ich falsch?
Ecken und
Kanten -
Schatten und
Licht
Mit Würde
und Zuversicht
weitergehen
Durch Zufall erfuhr ich dass es eine Elternselbsthilfegruppe in Villingen-Schwenningen gab. Denn eines meiner drei Kinder konsumierte Drogen.
Bis jetzt hatte ich noch Niemandem, auch im engsten Freundeskreis, von dem Suchtproblem meines Kindes erzählt - nichts. Bei meiner ersten telefonischen Kontaktaufnahme erhielt ich von der damaligen Gruppenvertreterin gefühlvolle Worte und Verständnis für meine Situation. So kam es zum Besuch des Elternkreises in VS. Zum ersten Mal konnte ich vor anderen Eltern berichten. Es war erleichternd. Das Gefühl mit dem Problem nicht alleine da zu stehen gab mir eine innere Ruhe denn ich schämte mich zutiefst. Die Elternkreis-Vertreterin hatte viel Verständnis und erklärte, dass alles vertraulich ist. Bei weiteren Besuchen der Gruppe wurde mir der Umgang mit der Sucht meines Kindes klarer und auch wie ein Drogenkonsument „tickt“. Mit Gesprächen in der Gruppe, Bücher und sogar Seminare konnte ich mehr Informationen aneignen und Sicherheit bekommen. Dankbar setzte ich mich mit dem Thema auseinander und erkannte Interessen meines süchtigen Kindes. Mit dieser Erkenntnis würden später in dessen Zukunft Weichen gestellt werden.
Leider kam es so, dass aus gesundheitlichen Gründen der Elternkreis-Leiterin die Gruppe aufgelöst wurde. Ich selbst hatte zwischenzeitlich meine Hilflosigkeit überwunden, gute Erfahrungen gemacht und Mut bekommen.
Der Drogenkonsum meines Kindes irritierten mich weiterhin. Ich wartete ab. Ich versuchte den Kontakt zu meinem Kind so gut es ging aufrecht zu erhalten. Eines Tages war es soweit. Aus eigenem Willen strebte mein Kind eine Entgiftung an. Erst jetzt gab es seine Drogenabhängigkeit mir gegenüber zu. Die Enttäuschung der abgebrochenen Entgiftung war groß. Ich war nahe am Verzweifeln. Da erinnerte ich mich an die Elterselbsthilfe die es auch in Balingen gibt. Ich rief den Gruppen-Vertreter in Balingen an. Am Telefon konnte er mich schon beruhigen und lud mich in die Gruppenstunde nach Balingen ein.
Bei meiner Arbeitsstelle konnte ich mich nicht mehr konzentrieren. Ich machte Fehler und vergaß viel. Meine Gedanken waren nur noch bei meinem kranken Kind. Ich fühlte mich minderwertig. Auch hatte ich Angst, dass ich wieder Depressionen bekomme die ich vor Jahren schon einmal hatte. In den 14-tägigen Besuchen der Gruppenstunden fand ich viel Halt. Aus den Gesprächen erkannte ich in meinen Entscheidungen eine wesentliche Richtung meiner Handlungen. Mir wurde klar, dass mein Kind eine Entgiftung mit anschließender Langzeit-Therapie braucht. Mit dem Erfahrungsaustausch in der Gruppe hatte ich einen Plan. Während der Zeit des Wartens auf Termine zu Entgiftungen und Reha-Aufnahmen wußte ich manchmal nicht wie ich die Phasen von Hoch´s und Tief´s durchhalten sollte. Enttäuschungen und Hoffnungen wechselten sich ab. Beim regelmäßige Besuch über die Dauer von 2 Jahren entstanden in mir Perspektiven.
Durch das Erkennen meiner eigenen Werte fing ich an zu malen. In Gedanken befaßte ich mich mit der Situation, die ich selbst nicht ändern konnte. In die Bildmotive interpretierte ich die Nähe zu meinem Kind und auch meine Hoffnung. Dies gab mir dankbare Kraft.